ZURUECK

Inselhin - Teil 8

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Als es hell wurde, war Henrigg von Weiss umhuellt. Es war windstill. Muede beobachtete er die wallenden Gestalten, die ueber dem glatten Wasser hingen. Es musste eine starke Stroemung gewesen sein, die ihn gegen Mittag an die Insel trieb. Nicht dass er wusste, welche Stunde es war, denn der Nebel hatte sich, anstatt sich zu verfluechtigen, nur noch verdichtet. Henrigg hatte die Zeit vorbeistreichen lassen, ebenso eintoenig und vage wie alles andere um ihn herum, bis ploetzlich, mit einem Ruck, der Rumpf auf kiesigen Sand schabte. Selbst im Nebel konnte Henrigg die Silhoutte des Ufers erkennen.

Er sprang vom Deck ins flache Wasser, watete einige Schritte, bis er auf dem Trockenen stand. Seltsam, es gab hier keinen Strand, sondern das zaehe, harte Gras setzte sich bis unter Wasser fort, so weit, wie er sehen konnte. Die Wellen waren laecherlich klein, es war, als kaeme er von einem Binnensee, und nicht aus dem Ewigen Meer. Der Nebel schien diesem Eindruck beizupflichten. Eine leichte Anhoehe fuehrte gleichmaessig nach oben, wo sie sich seinem Blick entzog. Muehsam, geschwaecht von der langen Zeit auf See, stieg er hinauf, um zu sehen, was dahinter verborgen lag. Er versuchte, sich zu beeilen, denn er hatte jetzt ein dumpfes Grollen gehoert, ein Zischen, ein grosses, gewaltiges Gerauesch, das von nur etwas Langsamen, Unaufhaltsamen kommen konnte. Keuchend erreichte Henrigg den hoechsten Punkt. Er blieb stehen, unsicher. Der Boden unter ihm schien zu schwanken, aber er wusste, dass das Meer noch immer in seinen Beinen steckte. Da tat sich ihm fuer einen Moment der Nebel auf. Sein flackernder Blick gefror zu einem entsetztem Starren. Etwas in ihm zerbrach.



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