ZURUECK

Inselhin - Teil 5

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Das Land sah er, zugleich wie aus seinen Augen, oder wie eine Moeve es sehen mochte, nein, tiefer, viel tiefer. Er sah im Westen das Meer, wuetend emporbrausend an der weichen Muttererde, und er sah im Osten die Flammen, wie sie den Sand schmelzen liessen und sich hineinwelkten in die Huegel und Berge. Er sah, wie sie sich trafen, sich verbissen, verkeilten, verkrallen. Sich durchdrangen, unermuedlich, und ihren Kampf fortsetzten bis in die Ewigkeit, die der Traum gnaedig vernebelte. Aber sein Blick, schwebend, koerperlos, aber dafuer von einem eigenen Willen gelenkt, durchdrang die wirbelnden Wolken.

Und er sah ein Schiff, er sah sich, am Bug, und Wellen pruegelten auf das hoelzerne Deck ein und Gischt fauchte weiss durch die Luft und ein grauer Sturm bruellte ueber alles hinweg. Er sah die Gestalt, die er selber war, eine unmoegliche, verlorene Kreatur aus zusammengebundenen Hoelzchen, wie die Elemente an ihr rissen und sie schlugen. Von einer Seite zur anderen gepruegelt, hin und her, blieb sie doch stehen, sie fiel nicht, sie zerbrach nicht.

Dann war der Sturm verschwunden, und das Meer spiegelte den Himmel. Stille. Er sah das Schiff durch das glatte Wasser gleiten, gemeinsam mit seinem Spiegelbild, ein klobiger, geschundener Schmetterling. Und er sah die Insel, gruen, von Gras bewachsen fast bis an das Wasser, und Baeume weiter oben, gruen auch sie, Leben. Er roch die lebendige Erde, im Traum roch er die Erde, im Traum. Nie hatte er weiter als bis zur Insel getraeumt, der Geruch hatte ihn geweckt, jedes Mal, Traenen des Gluecks in allen drei Augen. Ja, drei, denn die Narbe hatte sich geoeffnet, und zwischen den narbigen Wuelsten starrte nun ein schleimiges, bleiches Auge.



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