Zerans Haus weckte viele Erinnerungen. Dort der staubige Hof, auf den ich mit nacktem Oberkoerper gelegen hatte, alle Viere von mir gestreckt, und mit einem halben dutzend Skorpione auf mir herumkrabbelnd, waehrend um mich herum dumme Tauschertoelpel versuchten, die armen Tiere zu erschrecken. Schadensfreude ist wahrlich die schoenste aller Freuden. Calia hatte mehrmals gesagt, was sie davon hielt. Ich ging die Treppe hinauf, zu ihrem Zimmer. Den Wachen hatte man Anreiz gegeben, in eine andere Richtung zu blicken, wie immer. Nicht der kleinste dieser Anreize war es, das Licht des naechsten Tages erblicken zu duerfen, falls jemand meinte, seine Ehre sei mehr wert als eine handvoll Silber. Oben. Immer noch hing eine menschengemachte Silberscheibe an ihrer Tuer. Ich musste laecheln. Die Sonne bildete die gleichen Flecken auf dem Teppich, wie vor neun Jahren. Damals hatte einer meiner Skorpione eine Rose hinaufgetragen, und leise vor ihrer Tuer abgelegt. Und dann angeklopft und sich blitzschnell verkrochen. Es hatte mich Wochen gekostet, ihm das beizubringen. Alles fuer nichts. Ich streckte die Hand nach der Klinke aus, aber die Tuer schwang bereits nach innen. Dahinter stand Caila, mein wunderbare Caila, und sie hielt eine Pistole auf mich gerichtet. Sie starrte mich an, als haette sie ein Gespenst gesehen. Oder den leibhaftigen Tod. Sie hatte wohl nicht erwartet, den Moerder zu kennen. Ihr Blick stieg hinab zu der kleinen Schachtel in meinen Haenden, der kleinen Schachtel mit dem durchloechertem Deckel. Ich atmete ein paarmal tief durch, versuchte, den Schmerz in meiner Kehle zu loesen. Dann oeffnete ich die Schachtel, und sie schoss nicht. Einen Moment war sie sprachlos, dann fragte sie mich, wie sie mir helfen koenne. Kannst du mich lieben, fragte ich zureuck, aber ich kannte die Antwort bereits, und ich beeilte mich, hinauszukommen. Es war Mittag. |